Wann kann Psychotherapie helfen?
Du kommst mit dir selbst nicht klar? Deine Gefühle, deine Gedanken und auch dein Verhalten sind unerklärlich für dich? Du kommst auch mit anderen nicht (mehr) zurecht? Fühlst Spannungen oder Unruhe in dir, bist häufig traurig oder wütend, wirst leicht aggressiv, verletzt dich selbst, möchtest nichts mehr essen oder isst ganz viel? Hast du Gewalt erfahren, wurdest du in der Schule ‘gemobbt‘? Schmerzt dein Körper, dein Kopf, dein Bauch ohne, dass du weißt warum?
All das und viele andere sind mögliche Gründe, Beschwerden - bei denen eine Psychotherapie helfen kann. Vielleicht hast du dich auch im Internet schon informiert. Ob eine Psychotherapie für dich das Richtige ist, kannst du nur in einem persönlichen Gespräch mit einem oder einer Psychotherapeut*in herausfinden und entscheiden.
Was macht man in einer Psychotherapie?
Es können Gespräche mit dir und bei Bedarf mit deinen Bezugspersonen geführt werden. Oft kommen auch praktische Übungen, Rollenspiele oder kreative Methoden zum Einsatz (z.B. Malen, Bewegung, Spiele). Es geht also darum, dass du dich und deine Welt besser verstehst, deine Möglichkeiten erweiterst und sich dein Leben verbessert.
Müssen meine Eltern/Bezugsperson davon erfahren?
Unter 15 Jahren brauchst du die Erlaubnis/Unterschrift deiner Eltern/ Bezugspersonen, um eine Therapie zu beginnen. Ab 15 Jahren ist das Einverständnis nicht zwingend notwendig. In den meisten Fällen ist es jedoch sinnvoll, deine Eltern/Bezugspersonen darüber zu informieren und sie in den therapeutischen Prozess miteinzubeziehen.
Du kannst dich auch an diese Anlaufstellen wenden:
- Nummer gegen Kummer: https://www.nummergegenkummer.de/
- Kinderschutzbund: https://kinderschutzbund-muenster.de/kontakt/#oeffnungszeiten
- Zartbitter: https://www.zartbitter-muenster.de/
- Du kannst dich an deine/n Beratungslehrer*in wenden
Wie ist das mit der Schweigepflicht?
Psychotherapeut*innen unterliegen genauso wie Ärzt*innen oder Anwält*innen einer gesetzlichen Schweigepflicht. Das bedeutet, dass nur mit deiner bzw. der Erlaubnis deiner Eltern Informationen an Dritte weitergegeben werden dürfen.
Wie lange dauert eine Psychotherapie?
Eine Psychotherapie dauert mindestens ein halbes Jahr, häufig länger. Sie findet zumeist in einem wöchentlichen oder 14-tägigen Rhythmus statt. Eine Therapiestunde dauert in der Regel 50 Minuten.
Wie finde ich den/die richtige Therapeut*in?
Du hast die freie Wahl dir eine/n Psychotherapeut*in zu suchen. Du benötigst keine Überweisung von einer Ärztin oder einem Arzt (z.B. Kinderärzt*in, Hausärzt*in). Adressen von Psychotherapeut*innen findest du über:
Es gibt vor jeder Psychotherapie immer eine Kennlernphase, in der ihr euch gegenseitig kennenlernen könnt. Denn um sich jemandem anzuvertrauen, sollte man natürlich gut miteinander zurechtkommen. Psychotherapie hilft dann am besten, wenn die Chemie zwischen dir und dem/der Psychotherapeut*in stimmt.
Welche Verfahren in der Psychotherapie gibt es?
Informationen zu den Verfahren findest du hier:
https://www.ptn-muenster.de/fuer-patientinnen/erwachsene/
Sind Psychotherapeut*innen Ärzt*innen?
Psychotherapeut*innen sind in der Regel keine Ärzt*innen. Sie dürfen auch keine Medikamente verschreiben. Dies dürfen nur ärztliche Psychotherapeut*innen, Haus- oder Fachärzt*innen (z.B. Psychiater*innen).
Wer bezahlt eine Psychotherapie?
Psychotherapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, in der Regel übernehmen auch die privaten Krankenkassen eine Behandlung.
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